Chiusi
Wer in der Toskana auf den Spuren der Etrusker wandelt, den verschlägt es fast zwangsläufig nach Chiusi, der „Etruskerhauptstadt“ der Toskana. Die kleine Stadt liegt auf einem hohen Tuffsteinplateau, etwa 20 Kilometer südöstlich des Weinanbaugebietes Montepulciano im Südosten der Toskana. Das Gebiet war schon früh besiedelt: bereits im 6. bzw. 5. Jahrhundert vor Christus erlebte der Ort, damals noch Chamars genannt, eine erste Blütezeit. Heute findet man hier eine der größten Sammlungen etruskischer Funde. Große Faszination üben beispielsweise die immer noch relativ gut erhaltenen Wandmalereien und Fresken aus. Die Hügelgräber im Umland brachten Terrakotta-Figuren ebenso zutage wie reich verzierte Gefäße und Urnen. Die Grabstätten können zum Teil nach Voranmeldung im örtlichen Museum besichtigt werden. Am bekanntesten ist wahrscheinlich das Tomba della Scimma, das Grab des Affen, das seinen Namen wundervollen Wandgemälden verdankt.
Ebenso interessant wie die Nekropolen ist für die meisten Besucher auch das Labyrinth von Porsenna: Dabei handelt es sich um eine Netz aus Tunneln, die wahrscheinlich bereits zum Beginn der Besiedlung angelegt wurden. Über die Verwendung der Tunnel herrscht noch Uneinigkeit: Einige Quellen sprechen von einem Regenwasser-Abflusssystem, andere von einem Abwassersystem und wieder andere von Fluchttunneln für den Notfall.
Vom Entdecken erschöpft und müde bietet sich ein Besuch in Sarteano mit seiner antiken Festung oberhalb der Stadt an. Der Thermalort war schon bei den alten Römern für seine 24°C warmen Quellen und die Becken des Bagno Santo beliebt. Auch hier findet man viele Spuren etruskischer Lebensweise.