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Carrara

Carrara, Inbegriff von Marmor. Auch heute noch prägt das „weiße Gold der Toskana“ das Leben der Stadt ebenso wie das Stadtbild. Der Marmor aus den Brüchen oberhalb von Carrara wird nicht nur für viel Geld in alle Welt verschifft, er findet sich auch an Fassaden und in Höfen, in Auslagen und den Häusern der Einwohner wieder. Auch das heute eher moderne Stadtbild wird vielerorts ebenfalls durch den Marmor geprägt: Marmorne Verkleidungen findet man an Wohn- und Geschäftshäusern ebenso wie am relativ eng umbauten Duomo Sant‘ Andrea. Seine Marmorkanzel wurde – ebenso wie Michelangelos David in Florenz – aus einem einzigen großen Carrara-Marmorblock gearbeitet.

Carrara

Carrara ©iStockphoto/Eduardo Leite

Bei so viel Handwerkskunst ist es nicht weiter verwunderlich, dass Carrara auch über eine sehr renommierte Kunstakademie verfügt, die Accademia di belle Arti im alten Stadtpalast in der Via Roma. Dort, in diesen zentral gelegenen alten Gemäuer, trifft man so manchen Künstler, der sich mit ein bisschen Glück auch bereit erklärt, ihnen einige seiner Werke zu zeigen – liebster Werkstoff auch hier der Marmor. Wer noch nicht genug hat vom Marmor, dem sei das städtische Marmormuseum etwas außerhalb des Stadtzentrums in Südwesten empfohlen. Hier erfährt man alles über das weiße Gold – von den einfachen, aber pfiffigen Abbautechniken der Antike bis hin zur heutigen modernen Marmor-Verwendung.

Übrigens: Selbst in die Küche Carraras hat der Marmor Einzug gehalten. Als typische Spezialität gilt Lardo di Colonnata, ein feiner weißer Speck, der bis zu sechs Monate in Marmorgefäßen gelagert wird. Erst dann schneidet man ihn hauchdünn auf und serviert ihn auf ungesalzenem Brot mit einem Glas Wein. Früher als Mahlzeit für das einfache Volk bekannt wird Lardo di Colonnata heute in zahlreichen Trattorias und Bars serviert und gilt als gute und sehr schmackhafte Brotzeit – und Grundlage für das eine oder andere Glas toskanischen Rotweins.

Unweit von Carrara befindet sich Marina di Carrara, das Seebad von Carrara mit dem großen Marmor-Umschlaghafen, auf dem der Stein in alle Welt verschifft wird. Zudem ist das Örtchen auch ein – wenn auch eher moderner und etwas steriler – Urlaubsort mit breiten Sandstränden. Wer der dortigen Atmosphäre wenig abgewinnen kann, den zieht es vielleicht eher nach Marina di Massa, dem Seebad der nahe gelegenen Stadt Massa. Der feinsandige Strand ist zwar nicht allzu breit, dafür aber lockt das Seebad mit schönen alten Villen und üppigen Gärten, Palmen und den typischen Jasminbüschen, die die Luft zur Blütezeit sehr angenehm aromatisieren.

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